Im letzen Jahr habe ich (mit kleinen Verschiebungen) an jedem Mittwoch ein Tour unternommen (mittwochstouren.blogspot.com)
Das hat mir bei jedem Wetter viel Freude bereitet.

Auch in diesem Jahr möchte ich häufig am Mittwoch auf eine Tour gehen. Allerdings wird es nicht mehr strikte an jedem Mittwoch sein, und ich werde auch nur dann einen Bericht schreiben, wenn ich etwas Besonderes erlebt habe oder schöne Bilder machen konnte.
Es wird also immer wieder mal Pausen geben - ich will mir mit dem Berichtschreiben nicht selber einen Druck auferlegen.
Ich freue mich, wenn der eine oder die andere auch eine lockere Abfolge von Bildberichten gelegentlich verfolgen wird.

Da die "Mittwochstouren" in meinem Bekanntenkreis nun bekannt sind, will ich den Namen beibehalten.

Mittwoch, 21. August 2013

21.8.2013 Wanderung Ausserberg - Bisse Niwärch - Baltschiederklause

In meinem Büchlein über Wanderungen entlang der Walliser Bissen wird die Niwärch-Bisse am Eingang  zum Baltschiedertal als besonders eindrücklich beschrieben.

Die will ich heute besuchen.




Und dann kann man im verlassenen Baltschiedertal immer weiter und weiter wandern, bis man zuhinterst auf 2780 m zur Baltschiederklause kommt, einer abgelegenen SAC-Hütte.




In Ausserberg werden 6 1/2 h veranschlagt.
Mal schauen, wie weit ich komme.

Für mich ist 15 Uhr die dead-line, an der ich spätestens umkehren werde - egal wenn die Hütte nur noch 100 m Höhenmeter entfernt wäre.














Es ist eindrücklich: Die Bisse (und der begleitende Weg) sind stellenweise ganz in den Fels gehauen.



















Der Weg wird als T3 beschrieben ("anspruchsvolles Bergwandern").

An exponierten Stellen passe ich bei jedem Schritt bewusst auf -  und ich lasse es tunlichst bleiben, den Selbstauslöser aufzustellen und für ein spektakuläres Bild in Position zu rennen...








Nach dem knapp einstündigen Weg entlang der Bisse geht's dann weiter auf gutem Weg durchs Tal hinauf.






Blick talabwärts.

Ich muss heute wohl die zeitraubenden Jagden auf Schmetterlinge bleiben lassen, und ebenso das "Ansitzen" auf versteckte Heugümper.























Kleiner Tümpel, hoch oben im hinteren Tal.

Eine Anzahl Libellen jagt hier nach Beute.


Nach reichlich vielen Versuchen gelingt es mir, eine im Flug zu fotografieren:










Nach der letzten Talbiegung, auf der Höhe von 2300m, sieht man die Hütte mitten im Fels (unteres Bilddrittel).

Es hätte zwar gereicht, um 14 Uhr dort zu sein, aber ich kehre hier um.



Die Vegetation im unteren Teil des Tales war viel attraktiver als hier oben - dort hüpfte und flatterte und zirpte es!


So bleibt mir dann doch noch etwas Zeit für Pflanzen und Tiere!












Zum Name "Baltschiederklause":
Ich habe mich immer gefragt, warum wohl in dieser Abgeschiedenheit noch ein Kloster oder ein Wallfahrtsort steht (würde zwar noch zum Wallis passen..).
Bei der Vorbereitung der Tour fand ich in Wikipedia:
Ca um 1900 wurde hier die erste Hütte erbaut, mit einem namhaften Spendenbetrag von Herrn  Julius Klause - mit der einzigen Bedingung, dass sein Name im Hüttenname verewigt werde.
Darum: Baltschiederklause.



Mein frühes Umkehren hat sich definitiv gelohnt!
Diesen Schmetterling habe ich noch kaum je gesehen, eine Landkarte.





Ganz schöner brauner Schmetterling, im Flug mit beigem Flügelstreifen, hier im Gegenlicht.
Leider ist er immer sogleich "zu" wenn er absitzt.

Eventuell/wahrscheinlich ist es ein Waldportier. Der sieht in meinem Buch ganz ähnlich aus und es steht: "...setzt sich gern mit geschlossenen Flügeln auf Baumstämmen oder am Boden ab".
























Nein, dies ist nicht die Raupe des Schwalbenschwanzes, wie ich zuerst geschrieben habe.
Ich muss noch weiter nachforschen.

Im Google finde ich sie dann:
Es ist die Raupe des Wolfsmilchschwärmers, eines Nachtfalters.









Am frühen Abend bin ich zurück in Ausserberg.
Die Bisse Niwärch führte kein Wasser mehr.

Seit 1972 gibt es einen etwa 1,5 km langen Stollen, der auch für Wanderer begehbar ist, dort durch fliesst jetzt das Wasser.








Mich hat es nicht gluschtet, durch dieses finstere Loch zu wandern (obschon ich heute 2 Taschenlampen dabei hatte!)










Und hier das Ergebnis dieser Wasserfassung weit oben im Tal: Zu vertraglich festgelegten Zeiten können die Landbesitzer mit dem kostbar gewonnenen Wasser ihre Felder bewässern!
Früher (in meiner Jugendzeit) wurde jeweils einfach eine Schieferplatte quer in die Bisse gerammt, der Bach überfloss dann an dieser Stelle und flutete die darunterliegenden Felder.
Heute geht das gleiche etwas moderner.

Die Bissen sind schon etwas Faszinierendes!


Mittwoch, 14. August 2013

14.8.2013 Mit dem Bike und zu Fuss zu den Edelweiss

Ich starte von der Lenk aus in Richtung von "meiner" Edelweissmatte, zuerst auf einem kleinen Strässchen in die Höhe, dann alles auf einem Wanderweg.










Manchmal ist der Wanderweg ein schöner Singletrail, ....











...  sehr oft aber überhaupt nicht!













Für uns Unterländer nichts Alltägliches:
Arnika und Purpurenziane:



Ich mache hier wieder absichtlich keine genaue Ortsangabe - wie auch im Post vor einem Jahr (1.8.2012 Wanderung zu den Edelweissen).
Das Internet ist ja ein öffentliches Bilderbuch, und ich möchte nicht, dass auf einmal z.B. süddeutsche Reisebüros die ultimative Edelweisstour anbieten und kistenweise Ausflügler herbeikarren...

Mir bekannten Personen sage ich natürlich gerne, wo ich gewesen bin.


Bei einer Alphütte lasse ich das Bike stehen und mache die restlichen 400 m des Aufstiegs zu Fuss.




Ich bin 2 Wochen später dran als im letzten Jahr.

Verblühte Schwefelanemonen.
Ich hoffe, dass die Edelweiss oben auf dem Gipfel nicht auch schon verblüht sind.







Welches Prachtsexemplar von einer Heuschrecke.

Bei meinem Erscheinen hat sie sich sogleich ins tiefe Gras verkrochen und ist ganz reglos verharrt.

Aber bei mir taugt Abwarten und Aussitzen der Gefahr nicht, ich habe auch viel Zeit!
Nach 10 Minuten hat sie eine kleine Bewegung verraten, ich konnte sie freilegen und auf ein blankes Erdstück zum Fototermin geleiten.




Oben auf dem Gipfel dann die erhofften wunderschönen Blumen:









Farbige Blumenwiese mit Edelweiss.















Seltene Kombination: Männertreu und Edelweiss.












Der lange Hinweg mit dem Bike war nicht eine wirklich gute Idee, und vor allem der Abstieg ins Tal war gar kein Bike-Highlight.





Mehr als 90% des Wegs waren hier nicht fahrbar.
Zum Glück war ich spät dran, drum alleine unterwegs und musste mich nicht allen kopfschüttelnden Wanderern erklären....






Nur einen jungen Mann habe ich noch angetroffen - einen Oesterreicher.
"Wer's Radl schibt - libts!"

Hodr gsogt!


Doch die Erinnerungen an den Gipfel lassen dies alles vergessen.
Ich glaube, ich habe manchmal die genau gleichen Büschel angetroffen wie in früheren Jahren!
So ist wohl das letzte Bild der gleiche Büschel wie mein Titelblatt des letztjährigen Blogs (mittwochstouren.blogspot.com) - nur noch etwas üppiger!



Mittwoch, 7. August 2013

Nachtrag: Bartgeier

Ich habe unsere Bartgeier-Beobachtung auf der Sardona-Tour (Post vom 20.-25.7, Teil 2) auf www.bartgeier.ch gemeldet und das Bild geschickt.

Hier die Antwort (ich bin begeistert und bedanke mich sehr!):

"... Ich kann sogar mit einem Namen zu dem Bartgeier dienen.
Es ist Sardona, ein junges Bartgeiermännchen, das bereits 2010 im Calfeisental ausgewildert wurde. Mehr Informationen zu ihm finden Sie auf www.bartgeier.ch/sardona , und auch in unserem Bilderblog von der diesjährigen Auswilderung haben wir mehrmals über Sardona berichtet: www.bartgeier.ch/bilderblog
Im Alter von 3 Jahren hat Sardona keine gebleichten Federn mehr, die es einfach machen, ihn zu erkennen. Sardona war diesen Sommer häufiger im Calfeisental zu beobachten und wir konnten ihn dank den farbigen Ringen eindeutig bestimmen. Durch den Vergleich der Fotos ist eine eindeutige Identifikation möglich und Ihr Bartgeier war sicher Sardona."


Das ist einfach fantastisch!
Auf der Seite www.bartgeier.ch/sardona kann man sogar die Streifzüge genau "unseres" Vogels verfolgen!!




Das ist also Sardona!

7.8.2013 Wanderung Schwanden - Sigriswiler Rothorn




Ich war gestern abend lange Zeit unschlüssig, konnte mich nicht recht für eine Tour entschliessen.
Die Atmosphäre ist labil, gewittrig, eine Kaltfront sei im Anzug.

Ich gehe nun Richtung Sigriswiler Rothorn, vielleicht gelingen mir ja ein paar schöne Wolkenbilder.


















Kurz vor dem Grat treffe ich gleich mehrere Alpensalamander an.


























Und hier, überraschend, der Eingang zum Schafsloch.
Ich habe schon davon gehört, dass ein Tunnel quer unter dem Sigriswiler Rothorn durch geht.

Jedoch ist es drinnen dunkelkohlenschwarz, und ich habe leider keine Lampe dabei.
Also lasse ich es bleiben, man geht ja nicht ohne Licht in eine Höhle.






PS: Ich habe noch versucht, das Problem zeitgemäss mit dem Internet zu lösen, mit dem Herunterladen des Taschenlampen-Apps. Damit leuchtet der Bildschirm dauernd hell weiss (oder bei neuern Modellen soll der Blitz des Photoapparats dauernd scheinen - und braucht dann entsprechend viel Strom).
Doch hatte ich an der Stelle keinen Empfang, und oben auf dem Grat war dann ein rechter Sturm, so dass ich nicht nochmal heruntersteigen mochte.
Vielleicht ein andermal.






Das kleine Weglein führt recht abenteuerlich über das Grasband links ums Rothorn, der letzte Aufstieg ist dann von der Rückseite.









Auf diesem Weglein ums Rothorn kroch alle paar Meter ein Alpensalamander auf dem Weg herum, ich habe sicher 30 oder 40 Stück angetroffen ("zeigt sich bei Regenwetter" steht in meinem kleinen Büchlein..)







Ihn habe ich in eine etwas fotogene Position manövriert - er hat mein Tun nicht so recht verstanden.
Man sieht es ihm an.









Auch bei Regenwolken gibt's ein stimmungsvolles Bild.







Es hat nicht nur auf dem Niesen, sondern auch auf mein Objektiv geregnet.




















Schön, dass er (wahrscheinlich auch eine Art von Mohrenfalter) sich gerade auf meinem Rucksack niedergelassen hat.







Es ist wohl gut, dass ich meistens alleine unterwegs bin.
Die zahlreichen Fotostops wären bestimmt nervig für allfällige Begleiter (und es gibt immer noch ein Vielfaches an Bildern, die es nicht in den Blog schaffen).


Aber es lohnt sich halt doch allemal:


Freitag, 2. August 2013

1.8.2013 Wanderung Belalp - Riederfurka - Märjelensee


Sonja macht zwar immer schöne Kalenderbilder!

Aber dieses Bild von dem dürren Aletschgletscherlein macht mich einen Monat lang fast depressiv.

Ich war lange nicht mehr dort, aber ich habe den Aletschgletscher von der Jugend her als mächtigen, majestätischen Gletscher bis weit unterhalb der Riederfurka in Erinnerung.

Und jetzt dieses Julibild!


Ich gehe heute einmal nachschauen.









Start auf der Belalp - das hat auch schon anders ausgesehen!

Unten im Tal hat es jetzt eine Hängebrücke über die Massa.















Die Brücke hat nicht mehr allzuviel mit dem Gletscher zu tun.









Wenn schon der Aletschgletscher nicht mehr fotogen ist, so kann ich mich wieder etwas den Schmetterlingen widmen, die hier an den trockenen Hängen zahlreich und in mir nicht bekannten Arten vorkommen. Ich renne ein paarmal eine Viertelstunde lang hinter einem Schmetterling her, bis er einmal absitzt und (vielleicht beim vierzigsten Versuch) die Flügel öffnet für ein Portrait.
Heute sind ja keine Kollegen dabei, die ungeduldig werden.


Dies dürfte ein Dukatenfalter-Männchen sein.









Ein Perlmutterfalter, davon gibt es viele verschiedene Arten.

















Und hier ein roter Apollo.
Er ist mir im Flug vor allem durch seine Grösse aufgefallen!













Bild vom Aletschwald unterhalb der Riederfurka.

So schmächtig sieht er halt aus - Sonja kann nichts dafür.







Hier die dritte Berglüge (siehe letzter Post), die diesmal aber keine ist:
"dort hinten ist das Matterhorn".







Auf dem Weg rund ums Eggishorn zum Märjelensee wird der Gletscher dann doch noch eindrücklich!
















Der Weg führt tief hinunter zum Gletscherrand, und das Eis füllt hier die ganze Talbreite aus.









Doch dann gibt's plötzlich Stress - viiiel Stress!

Unterwegs war einmal auf einer Wanderwegstafel 1 1/2 h angeschrieben bis zu meinem Ziel Fiescheralp, das sollte gerade reichen für mich, wenn ich zügig marschiere.
Doch bei der nächsten Tafel stehen dann plötzlich 2 1/2 h bis zur Fiescheralp, ich befinde mich noch ganz unten direkt beim Gletscher.
Und in genau 1h 10 Minuten fährt das allerletzte Bähnlein nach Fiesch hinunter!!

Aber wofür mache ich denn eigenlich Bergläufe?!
So renne ich denn in der nächsten Stunde fast den ganzen Rest der Strecke - sozusagen angewandter Jungfrau-Marathon...






Dieses Bild vom Märjelensee nehme ich noch mit, und wenn ich zu Fuss ins Tal marschieren muss.
Auf diese Minute kommts nun auch nicht mehr an.





















Und da kommt mir zum Glück noch ein wohl 1 km langer Tunnel unter dem Tälligrat zu Hilfe.

Am Schluss hat es jedenfalls gereicht, sogar noch mit Reserve.











Falls jemand nochmal den Aletschgletscher besuchen will, habe ich hier noch 3 Tips:

1. Er oder sie sollte sich beeilen mit dem Besuch.

2. Ich würde unbedingt den oberen Teil empfehlen von der Moosfluh (oder Bettmerhorn) hinter dem Eggishorn durch zum Märjelensee.
Unten bei der Riederfurka ist der Gletscher ein Trauerspiel!

3. Keinesfalls den angeschriebenen Wanderzeiten trauen!